Die Räumung wird, Männer, Frauen und Kinder auf die Straße zwingen, obwohl einige von ihnen unter schweren Behinderungen oder Krankheiten leiden.
Trotz einer nationalen Strategie zur Verbesserung der Integration der Roma in Italien, sind nur sehr wenige Fortschritte erzielt worden.
Über 300 Menschen werden obdachlos, nachdem die Behörden in Rom beschlossen haben, ein Wohnungs-Zentrum für Roma-Familien zu schließen. Die Anlage an der Via Salaria ist als vorübergehende Unterbringung gedacht für Familien, die aus anderen Häusern vertrieben wurden.
Vertreter der Stadt nannten verschiedene Gründe für die Schließung des Zentrums. Zum einen sei die erlaubte Aufenthaltsdauer in der Anlage nur vorübergehend, auch wenn es dazu offenbar keinerlei nachvollziehbare Vorschriften gibt und dies den ankommenden Roma-Familien auch nie mitgeteilt wurde.
Außerdem führt die Stadt an, dass einige der grundlegenden Regeln der Anlage von den Familien die dort leben missachtet wurden, wie das Verbot der Unterbringung von dort nicht registrierten Menschen.
Gefährdete Bewohner
Die Umsetzung dieses Räumungsbeschlusses würde die Situation seiner aktuellen Einwohner verschlechtern, und würde sicherlich auch den Schulbesuch von Kindern, die jetzt regelmäßig zur Schule gehen, unterbrechen.
Darüber hinaus würden Dutzende von älteren Menschen mit schweren Behinderungen und Krankheiten auf die Straße gesetzt werden, ohne Obdach oder Pflege. Als Folge der Vertreibung werden sie entweder obdachlos oder wieder in ethnisch getrennten Lagern untergebracht, in deren Natur es liegt, die Freiheiten und die grundlegenden Menschenrechte der Roma-Familien zu beschränken.
Nationale Strategie Scheitern?
Im Jahr 2012 hat Italien beschlossen, seine nationale Strategie für die Integration der Roma (für den Zeitraum 2012 bis 2020) über die schrittweise Abschaffung von Armut und sozialer Ausgrenzung von marginalisierten Roma-Gemeinschaften auf vier Hauptbereiche zu konzentrieren: Gesundheit, Bildung, Arbeit und Wohnen.
Doch vier Jahren nach der Annahme dieses Dokuments wird in Italien tausenden von Roma-Männern, Frauen und Kindern noch immer das Recht auf angemessenen Wohnraum verweigert. Im Leben der Menschen, die zu einer der am stärksten marginalisierten Gemeinschaften des Landes gehören, wurde keine Verbesserung erreicht.
Die italienischen Behörden brauchen eindeutig einen Weckruf, da sie weiterhin ihre eigenen Zusagen missachten und gegen internationales und EU-Recht verstoßen.