Am Morgen des 17. August 2016 wurden die Passagiere des Brussels Airlines Fluges 371 von Brüssel nach Douala und Yaoundé, Kamerun, Zeugen einer schockierenden Szene: ein Mann, der an Händen und Knöcheln gefesselt war, wurde von zwei über ihn gebeugten Polizeibeamten gewaltsam in seinen Sitz niedergedrück. Der Mann wehrte sich und schrie und schien zu ersticken.
6 Helden
Als Reaktion darauf weigerte sich die Mehrheit der Passagiere,
ihre Plätze einzunehmen, sie drückten so friedlich ihre Empörung über
eine solche heftige Deportation aus. Der Flugkapitän befahl schließlich
den Polizeibeamten, die Deportation zu stoppen. Wenige Minuten später
bezeichneten einige andere Polizeibeamte willkürlich sechs Personen als
die "Anführer" des Protestes.
Diese Passagiere (drei französische und drei kamerunische Staatsangehörige) sehen sich jetzt mit Anklagen wegen „schwerer Störung des Flugverkehrs" konfrontiert.
Im Mai versammelten sich mehr als 40 Organisationen vor dem Brüsseler Gerichtsgebäude, in dem die erste Anhörung des Falles stattfand, um diese „Helden des Alltags" zu unterstützen und die vom Staatssekretär für Asyl und Einwanderung angewandte Strategie zu verurteilen, mit der die zivile Solidarität kriminalisiert werden soll.
Lehne Dich auf
Um diese sechs Helden für den am 15. November beginnenden Prozess zu unterstützen und damit ihr bemerkenswerter Akt der Solidarität ans Licht gebracht wird, haben Bürger und Verbände die Initiative #jenelabouclepas (ich werde nicht schweigen) gestartet. Die Kampagne will die Bürger sensibilisieren und bitten, nicht gleichgültig zu bleiben, wenn sie solche gewalttätigen Deportationen miterleben.
Die in diesem Video versammelten sechs berühmten belgischen Persönlichkeiten ermutigen die Öffentlichkeit "nicht zu schweigen" und selber mit einem Selfie-Video die Behörden wissen zu lassen, dass sie nicht schweigen werden.
Dies ist der Text des Videos: "Wenn ich eine gewalttätige Deportation einer Person ohne gültige Papiere in einem Flugzeug erlebe, werde ich nicht gleichgültig bleiben. Genau wie die Passagiere des Fluges von Belgien nach Kamerun im August 2016, werde ich meine Empörung aussprechen und mich weigern, meinen Platz einzunehmen, um meine Solidarität mit einem Menschen zu zeigen, der oder die einer grausamen Behandlungen ausgesetzt ist. Wir müssen Solidarität unterstützen und nicht bestrafen! Ich werde nicht schweigen!
ICH - WERDE - NICHT - SCHWEIGEN!