Obwohl die meisten Medien die neueste Arbeit von Banksy begeistert aufgenommen haben, hat sich insbesondere eine Website kritisch über seine Entscheidung geäußert, den Unternehmensmogul darzustellen.
Ein junger Mann aus Homs
Das große Kunstwerk im Lager von Calais - wo rund 4.500 Menschen unter miserablen Bedingungen leben, während sie auf eine Gelegenheit warten, den Ärmelkanal zu überqueren - Ehrt den Apple-Gründer, dessen Vater selbst Flüchtling aus Syrien war.
An einer Mauer direkt neben vielen Flüchtlingszelten, stellt das Kunstwerk Jobs in seinem unverwechselbaren Stil dar, mit schwarzem Rollkragenpullover und einem alten Macintosh-Computer in der Hand, aber auch mit einem Sack auf dem Rücken. Banksy veröffentlichte auch ein Statement, um diese Arbeit zu begleiten:
"Wir sind oft verleitet zu glauben, Migration sei eine Belastung für die Ressourcen eines Landes, aber auch Steve Jobs war der Sohn eines syrischen Migranten. Apple ist das weltweit profitabelste Unternehmen, es zahlt mehr als 7 Mrd. $ pro Jahr an Steuern. - Und es existiert nur, weil damals einem jungen Mann aus Homs die Einreise gestattet wurde."
Dieses Lob für den Gründer eines der weltweit am meisten gehassten und geliebten Konzerne klingt ein wenig ungewöhnlich aus dem Mund eines Künstlers, der sich sonst multinationalen Konzernen gegenüber äußerst kritisch verhält.
Gemischte Gefühle
"Ist Banksy nicht ein großer Feind der Konzerne?" fragte Jordan Freiman auf der amerikanischen Website Death and Taxes, und kommt selbst zu einer ironischen Schlussfolgerung."Es sieht aus, als wären die großen Konzerne plötzlich gut geworden, also bitte ich Euch alle, um Eure Meinung zu diesem Thema." Er zitierte auch den Kultfilm "The Big Lebowski": "Banksy liegt nicht falsch, er ist nur ein Arschloch."
Freiman schreibt auch, dass bereits viele andere an die Tatsache erinnert haben, dass der Vater von Steve Jobs ein Flüchtling aus Syrien war, noch bevor Banksy auf die Idee kam. Aber jeder mit einem Funken Verstand sollte längst verstanden haben, dass der Gedanke, die Flüchtlinge willkommen zu heißen, nicht auf der Annahme basieren sollte, dass irgendwann einer von ihnen ein Unternehmen gründen wird, das Millionen von Dollar wert sein könnte.
"Diese Leute sind verzweifelt auf der Flucht vor den Schrecken, dem sie plötzlich ausgesetzt waren, und sie hoffen nur, dass sie es schaffen, in einem relativen Frieden zu leben", schreibt Freiman.
Aufgrund der Tatsache, dass Banksy das Wandbild in einem echten Flüchtlingslager angebracht hat, kommt Freiman zu dem Schluss, das Banksy eigentlich die Flüchtlinge direkt anspricht und sinngemäß sagt: "Hey du, sieh zu, dass du diese Gastfreundschaft auch verdienst."
Dieser Artikel stammt von Lupiga.com.