Das Baobab Zentrum ist ein außergewöhnliches Beispiel dafür, wie viel jeder Einzelne von uns tun kann, um an der Lösung der zweifellos größten humanitären Krise unserer Zeit mitzuwirken.
Das Baobab ist ein kleines Transitzentrum, das Flüchtlingen und Asylsuchenden, die nicht in Italien registriert werden möchten weil sie hoffen, ihre Reise "ins richtige Europa" fortzusetzen, Schutz bietet. Viele träumen dabei von Deutschland.
Das Baobab als Graswurzelbewegung
Das Baobab ist vollständig selbstverwaltet und wird von Freiwilligen betrieben, die nicht einen Euro von den Behörden für ihre Arbeit bekommen und als solches bietet es ein starkes Bespiel für den Unterschied, den Graswurzelbewegungen und Flüchtlingsinitiativen, machen können.
Das Zentrum wurde Anfang Juni 2015 in einem eritreischen Kulturzentrum eröffnet, um aus den Camps bei Ponte Mammolo und Stazione Tiburtina vertriebene Menschen aufzunehmen und war schließlich in der Lage, bis zu 300 Menschen täglich unterzubringen und zwar dank der Hilfe einfacher Bürger und von Organisationen der Zivilgesellschaft.
Jeden Tag kommen Menschen und bringen Spenden - Essen, Kleidung, Hygieneartikel und Medizin werden am dringendsten benötigt und meistens bleiben sie ein bisschen um zu helfen. Zwei Schlafsäle, einer für Männer, einer für Frauen, sowie eine Erste Hilfe Station (in der Freiwillige Sanitäter arbeiten) wurden aufgebaut. Es gibt einen selbstorganisierten Friseursalon und eine große Küche, um die zwei Mahlzeiten, die täglich angeboten werden, zuzubereiten. Im Sommer kamen bis zu 500 Menschen zu den Mahlzeiten.
You can copy an image to the translation by dragging and dropping it in the body field
Drawing of Europe's map at the Baobab center - by Kent Hernández (Fusion). Click the image to see the whole photo-reportage on The 19 Million Project Blog.Drawingof Europe's map at the Baobab center - by Kent Hernández (Fusion).
Click the image to see the whole photo-reportage on The 19 Million
Ein Tag im Baobab
Die Gruppen des 19 Million Projects sollten das Baobab eigentlich nur einmal besuchen, aber viele kamen immer wieder zurück, um Essen zu bringen oder um weitere Gespräche mit den Menschen die dort untergebracht sind zu führen.
Da es derzeit etwas ruhiger in dem Zentrum zugeht, mit weniger als 100 Gästen, hatten einige der fantastischen Freiwilligen, die dort arbeiten Zeit, uns ein wenig herumzuführen und uns zu zeigen, wie die Dinge dort funktionieren. Viola, die eigentlich Pilates unterrichtet, zeigt uns wie die Willkommenspakete für Neuankömmlinge vorbereitet werden.
In einem chaotischen Raum, in dem sich Berge von Kleidung stapeln, lächelt sie als sie erzählt, wie Frauen diesen Raum, den sie "die Boutique" nennen, betreten um sich Kleidung auszusuchen oder wie sie fragen, ob sie ein Teil gegen ein anderes, das besser zu ihnen passt, austauschen können: "Das ist der Moment wo du verstehst, dass sie anfangen sich sicher zu fühlen."
Bis bald
Schließlich kommen wir im Außenbereich an, der mit Graffiti dekoriert ist: "Refugees Welcome" heißt es da und "Protect People, Not Borders." Es gibt auch farbenfrohe Wandgemälde. Ein paar Kids wollen mit uns kickern, ein junger Mann sagt: "Ich spiele auch gut Fußball" und demonstriert mit ein paar Balltricks was er meint, ein weiterer fragt einen der Fotografen nach seiner Kamera und macht Bilder von allen die in der Nähe sind.
Die Unterhaltungen kommen in Gang, die Stimmung ist locker und als wir schließlich nach Hause gehen wird es schon dunkel. Ein junges Mädchen in pinkem T-Shirt und mit dazu passenden Ohrringen winkt uns nach und bittet uns bald zurück zu kommen.
Das werden wir mit Sicherheit. Und du?