Kontrolliert weil Schwarz
Das Büro des Bürgerbeauftragten von Spanien veranstaltete am 23. November 2017 die Veranstaltung “Parad de pararme. Distintas generaciones, mismos derechos vulnerados” (etwa: "Hört auf mich zu kontrollieren. Verschiedene Generationen, gleiche Rechtsverletzung"), organisiert von SOS Racisme Catalunya, SOS Racismo Madrid und dem Liberties Mitglied Rights International Spain.
Bereits vor 25 Jahren wurde Rosalind Williams von einem Polizisten kontrolliert, weil sie - wie der Beamte selbst zugab - schwarz war. Diese Polizeikontrolle markierte den Beginn eines langen Gerichtsverfahrens, das, nachdem die spanischen Behörden ihre Klage abgewiesen hatten, 2009 in einem Dekret des Menschenrechtskomitees der Vereinten Nationen gipfelte, in dem festgestellt wurde, dass dieses Verhalten eine Verletzung ihres Rechts auf Nichtdiskriminierung darstellt.
Junge Aktivistinnen und Aktivisten teilen ihre Erfahrungen
Neben dem Gedenken an diesen Jahrestag und der Ehrung der Vorkämpferinnen für die Grundrechte, ermöglichte die Veranstaltung jungen Aktivistinnen und Aktivisten, die noch immer unter den gleichen willkürlichen polizeilichen Kontrollen und 'Ethnic Profiling' leiden, eine Analyse der Fortschritte, die im Laufe der Jahre erzielt wurden, und der Lücken, die in dieser Angelegenheit noch zu schließen sind. Die folgenden Aktivistinnen und Aktivisten nahmen am Runden Tisch teil:
- Yousef Ouled, Journalist und Aktivist bei SOS Racismo Madrid, der am Projekt "Es Racismo" beteiligt ist.
- Noemí Fernández, von der Federación de Asociaciones de Gitanos de Catalunya (Föderation der Roma-Vereinigungen Kataloniens).
- Diana Paredes, aus dem Colectivo Latinoamericanxs
- Malick Gueye, vom Sindicato de Manteros (Straßenhändlergewerkschaft)
- Shan Muhammad, Kläger in einem beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anhängigen Verfahren über rassistische Polizeikontrollen.
Die von der Journalistin und Bloggerin Desirée Bela-Lobedde moderierte Veranstaltung endete mit den Worten von Slim Ben Achour, einem Anwalt, der an dem strategischen Prozess gegen die Verwendung von 'Ethnic Profiling' durch die französische Polizei beteiligt war. Dieser Fall gipfelte in einem Urteil des Kassationsgerichtshofes, der den Staat wegen Diskriminierung der Kläger verurteilte.