Technologie & Rechte

Bring out the Girls: Die tragische Geschichte der in Italien inhaftierten Frauen aus Nigeria

In einem geschlossenen Lager für Immigranten werden in Italien dutzende Nigerianische Frauen, die Menschenhändlern zum Opfer gefallen sind, festgehalten. Ihnen droht die Abschiebung während sich lokale NGOs für ihre Freilassung einsetzen.

by Corallina Lopez Curzi
(Photo by Giacomo Zandonini)

Von einer Hölle in die Nächste: Aus Nigeria entkommen, um in Italien im Lager Ponte Galeria CIE weggesperrt zu werden.

66 Frauen, die auf der Flucht vor der Gewalt von Boko Haram nach Italien gekommen sind, sind jetzt in Italiens größtem Abschiebelager eingesperrt, von wo ihnen die Deportation droht. Sie sind Ende Juli in furchtbarer psychischer und physischer Verfassung in Italien angekommen, doch obwohl sie offensichtlich Menschenhändlern zum Opfer gefallen und gefoltert worden sind, hat man sie nicht einmal über ihr Recht Asyl zu beantragen aufgeklärt.

Stattdessen wurden sie sofort in das berüchtigte Lager Ponte Galeria verbracht um dort identifiziert und letztlich abgeschoben zu werden. Sie tragen an Leib und Seele die Narben der Misshandlungen, denen sie ausgesetzt waren und dennoch hat man ihnen den ihnen zustehenden Schutzstatus verwehrt. Ganz im Gegenteil, indem man sie ohne Erklärung in dem einem Gefängnis gleichenden Lager Ponte Galeria eingesperrt hat, wurden sie weiter traumatisiert.

Mittlerweile dauert ihre administrative Haft schon sechs Wochen an. Vier von ihnen wurden schließlich am 3. September frei gelassen, ihnen wurde humanitärer Schutz bewilligt, weitere zwölf Frauen haben gerade die Erlaubnis erhalten in Italien zu bleiben.Die Mehrheit der Frauen befindet sich in einer verzweifelten Lage, während sie auf die Ergebnisse ihrer Asylanträge warten sind immer noch akut von der Abschiebung nach Nigeria bedroht.

LasciateCIEntrares Intervention: Den Sonderbeauftragen der Vereinten Nationen für Menschenhandel einschalten

Die im Lager Ponte Galeria inhaftierten Nigerianerinnen wurden nicht allein gelassen. Unmittelbar nachdem sie in das geschlossene Abschiebelager gebracht wurden, haben sich Mitglieder der NGO Be Free, einer sozialen Kooperative, die Opfern von Menschenhandel, Gewalt und Diskriminierung hilft, um die Frauen gekümmert. Diese NGO war die erste, die den unmenschlichen Umgang mit den Frauen anprangerte.

Im August, sind Aktivistinnen und Aktivisten von LasciateCIEntrare (was man grob mit “Lasst uns das CIE betreten”) – einer Kampagne gegen die administrative Inhaftierung von Migranten - hinzugekommen. Sie haben sich bei zwei autorisierten Besuchen des Lagers mit den Frauen aus Nigeria getroffen. Die Anfrage für einen dritten Besuch wurde abgelehnt. Diese beiden Organisationen versuchen jetzt die Aufmerksamkeit des Sonderberichterstatters der Vereinten Nationen für Menschenhandel auf den Fall zu lenken, um mit allen Mitteln die Deportation der Nigerianerinnen zu verhindern und um für sie den Schutzstatus zu erreichen, auf den sie ein Anrecht haben.

Weitere Informationen zu dem Fall gibt es hier und hier.

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