Technologie & Rechte

Unmenschliche Bedingungen in Flüchtlingslager in Nord-Frankreich

Stürme haben das Camp Grande-Synthe im Norden Frankreichs überflutet und die Flüchtlinge waten bis zu den Knöcheln durch den Schlamm, berichtete der englische Guardian.

by Danela Žagar
Wind and heavy rain destroyed the shelters of roughly 200 people, but French authorities won't allow volunteers to provide new tents. (Image: Jordi Bernabeu Farrús - Flickr/CC content)

Den Menschen in dem Camp drohen Infektionen und Krankheiten und den freiwilligen Helfern vor Ort ist es nicht erlaubt für bessere Bedingungen zu sorgen.

Freiwillige der Organisation Aid Box Convoy aus Bristol berichten, dass die Zelte nahezu tägliche überflutet werden.Aber weil die lokalen Behörden versuchen, ein weiteres Anwachsen des Camps zu verhindern, dürfen Freiwillige und Hilfsorganisationen keine neuen Zelte zur Verfügung stellen, nicht mal um jene zu ersetzen, die nicht mehr nutzbar sind. Auch Baumaßnahmen zur Verbesserung existierender Unterkünfte sind verboten. Die Freiwilligen sagen von sich selbst, dass sie wenig Erfahrung haben und sich enormen Problemen gegenübersehen - Gesundheitsprobleme, zu wenig Nahrungsmittel und nicht funktionierende Toiletten und sie fügen hinzu, dass die Hilfe, die sie anbieten könnten von den Behörden verboten wird.

Aktivisten warnen, dass sie noch nicht einmal Feuerholz oder frische Decken ins Lager bringen dürfen, obwohl die Stürme die Unterkünfte von etwa 200 Menschen völlig durchnässt und zerstört haben. Sie konnten nur noch in den Logistikzelten Schutz suchen. Die Mitglieder von Ärzte ohne Grenzen, die seit Oktober im nahegelegenen Dunkirk arbeiten, erklärten gegenüber dem Guardian, sie seien besorgt, weil immer noch nichts geschieht, obwohl die Diskussion über die Umsiedlung der Menschen schon seit sechs Wochen andauert.

Die französischen Behörden geben an, ein Flüchtlingslager mit besseren Bedingungen aufbauen zu wollen, weshalb sie gegenwärtig keine Verbesserungen im vorhandenen Camp zulassen. Das Camp Grande-Synthe in Frankreich ist die vorläufige Endstation für etwa 3000 Flüchtlinge, die dort in der Hoffnung ankamen, den Ärmelkanal in Richtung Großbritannien zu überqueren. Genau wie in dem Camp in Calais befindet sich das Camp Grande-Synthe nur 80 Kilometer vom britischen Dover entfernt. Medien, die das Camp in Calais den "Dschungel" nennen, berichteten, dass die Bedingungen in Grande-Synthe noch viel schlechter sind, obwohl in dem Camp in Calais viel mehr Menschen sind. Die Siedlung in Grande-Synthe gibt es seit 2006, aber jahrelang waren dort weniger als 100 Flüchtlinge. Seit dem Beginn der humanitären Krise in Europa im September ist seine Bevölkerung gewachsen. Jede Woche kommen 50 bis 100 neue Flüchtlinge hinzu.
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