Demokratie & Gerechtigkeit

Wegen der Farbe ihrer Haut: Rassist schießt in Italien auf Passanten

Nach einer Schießerei in Italien hat der Täter zugegeben, aus Rache für die Ermordung einer Italienerin durch einen Ausländer gehandelt zu haben.

by Federica Brioschi

Der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar ist eigentlich ein guter Anlass, um an die tragischen Folgen von Rassismus und Diskriminierung zu erinnern, aber nur wenige Tage danach ist in Macerata ein äußerst schwerwiegendes, rassistisch motiviertes Verbrechen verübt worden: Ein 28-jähriger Italiener hat auf sechs Menschen geschossen, offenbar einzig wegen ihrer Hautfarbe. Das es keine Toten oder Schwerverletzten gab ist wohl nur dem Zufall zu verdanken .

Die Schüsse

Nach Medienberichten rechtfertigte der Mann seine Tat als Rache für die Ermordung einer jungen Italienerin durch einen Ausländer, der bereits verhaftet wurde und gegen den ermittelt wird. Auch dieses Verbrechen geschah in Macerata.

Der 28-jährige Bewaffnete Mann fuhr sein Auto in verschiedene Gegenden von Macerata, an denen häufig Ausländer anzutreffen sind. Er eröffnete das Feuer aus seinem Auto heraus, schoss auf Passanten und versuchte dann zu fliehen. Die Polizei verfolgte ihn und nahm ihn nach einer kurzen Verfolgungsjagd fest. Er wird eines versuchten, durch Rassismus verschärften Massakers beschuldigt. Kurz vor seiner Verhaftung zeigte er den in Italien als "römischer Gruß" bezeichneten Hitlergruß und wickelte sich in eine italienische Flagge ein.

In einigen Quellen heißt es, er habe bei seiner Verhaftung gesagt: "Italien den Italienern. Ich tat, was ich tun musste."

In seiner Wohnung fand die Polizei Beweise, die ihn mit rechtsextremen Idealen und faschistischen Ideen in Verbindung bringen. Bei den Kommunalwahlen 2017 war er Kandidat der rechtsextremen Partei Lega Nord.

Reaktionen aus Politik und Zivilgesellschaft

Die Schießerei wurde im gesamten politischen Spektrum verurteilt. Matteo Salvini, der Vorsitzende der Partei Lega Nord, war sich aber auch nicht zu schade, hinzuzufügen, dass soziale Konflikte durch unkontrollierte Einwanderung verursacht werden. Besorgniserregend ist, dass einige Menschen, sowohl online als auch offline, die Schießerei als gerechtfertigt bezeichnet haben (einschließlich einiger Einwohner von Macerata). Andere Politiker wiesen jedoch darauf hin, dass es sich dabei um eine Rhetorik von Hass und Rassismus handele, der dem von Salvini gleiche und die eigentliche Ursache der Schießerei war.

Die gesamte Episode ist aus mehreren Gründen extrem schwerwiegend. Erstens handelt es sich um einen Akt der Privatjustiz, der in einer demokratischen Gesellschaft keinen Platz hat und den zu Rechtfertigen nicht zur Debatte stehen dürfte. Zweitens, aber nicht weniger wichtig, ist es eine klare und unbestreitbare Tatsache, dass Rassismus die Hauptursache für die Schießerei war. Rassismus hat Einzug in den politischen Diskurs gehalten, oft mit wenig oder gar keiner Verurteilung. Er ist in das Unterbewusstsein vieler Italiener eingebettet, die diese Schießerei nicht verurteilen, als ob die Opfer für den Tod einer jungen Italienerin verantwortlich wären, nur weil ihre Hautfarbe der des Mörders entspricht.

Die Geschichte lehrt uns, dass Rassismus und Diskriminierung mehr als nur Worte sind, und dieser Akt könnte der Beginn einer Spirale der Gewalt sein, die gestoppt werden muss. Rassismus darf nicht gerechtfertigt sein. Es darf keine Rechtfertigung für Rassismus geben. Rassismus kann durch Bildung, Integration, Dialog und intelligente Einwanderungspolitik bekämpft werden.

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