Das niederländische Institut für Menschenrechte hat sechzehn Punkte für die volle gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung vorgelegt. Das Institut hält die Punkte für erforderlich, um die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu erfüllen und fordert daher den Staatssekretär auf, sie auf die Tagesordnung zu setzen.

Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen trat in den Niederlanden am 14. Juli 2016 in Kraft. Als Beobachter hat das Institut die Aufgabe, die Einhaltung des Übereinkommens zu fördern. In dieser Position hat das Institut mit einer großen Anzahl von Menschen und Organisationen erörtert, wie die Niederlande sicherstellen können, dass Menschen mit Behinderung die Möglichkeit erhalten, sich voll und ganz an der Gesellschaft zu beteiligen. Es stellte sich heraus, dass es in den Bereichen Barrierefreiheit, Arbeit, Bildung, selbständiges Wohnen und gesellschaftliche Teilhabe noch Hindernisse gibt, die eine volle Autonomie und Integration blockieren. In diesem Zusammenhang wurden die folgenden Punkte erstellt:

Barrierefreiheit

• Schaffung eines Bewusstseins für Barrierefreiheit in der physischen und digitalen Umgebung bei Kunden, Designern, Bauherren und Auditoren. Ausgangspunkt sollte das Prinzip "Design für alle" sein.
• Unter Berücksichtigung der weiten Bedeutung des Begriffs "Barrierefreiheit". Es geht nicht nur um körperliche Behinderungen, sondern auch um visuelle, auditive, intellektuelle und psychische Behinderungen.

Unabhängiges Wohnen und Teilhabe an der Gesellschaft

• Förderung eigenständigen Wohnunens, auch für Personen in Pflegeeinrichtungen und Achtung der Autonomie von Menschen mit Behinderung.
• Förderung der Entwicklung von Wohnungen, die für Personen mit einer Behinderung geeignet sind.
• Sicherstellen, dass unabhängiges Wohnen den tatsächlichen Bedürfnissen für die Unterstützung von Menschen mit einer Behinderung entspricht.

Bildung

• Untersuchung der Erfordernisse, um bestehende Bildungansätze in integrierende Bildungsansätze umzuwandeln. (Unter Verwendung des allgemeinen Kommentars Nr. 4 des CRPD-Ausschusses für Richtlinien und Vorschriften.
• Konkrete Maßnahmen, um Menschen von zu Hause wieder in die Schule zu bekommen.
• Sicherstellen, dass der Wunsch des Kindes Ausgangspunkt der Wahl einer entsprechenden Ausbildung ist.
• Lehrern regelmäßig weiterbilden über Bildung für Studenten mit Behinderungen.

Arbeit

• Sicherstellen, dass die Arbeit für Menschen mit Behinderung entsprechend dem Teilhabegesetz rentabel, relevant und nachhaltig ist.
• Es Arbeitgebern ermöglichen und es für sie attraktiv machen, Menschen mit einer Behinderung in einer nachhaltigen Weise einzustellen: für einen längeren Zeitraum und mit den entsprechenden Mitteln.
• Förderung guter Beispiele von Arbeitgebern, die erfolgreich und langfristig Personen mit einer Behinderung eingestellt haben.

Allgemein

• Einstellung vonPersonen mit einer Behinderung auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung.
• Aufklärung von Menschen mit einer Behinderung über die Möglichkeit, Missbrauch zu melden und Unterstützung von Organisationen, die diese Beschwerden Bearbeiten.
• Sammlung von Informationen über Strukturen, Prozesse und Ergebnisse der Politik, die Menschen mit einer Behinderung betreffen. Politik und Gesetze anpassen, wo nötig.

Beauftragung aller Ministerien bei der Umsetzung der UN-Konvention.

Das niederländische Institut für Menschenrechte fordert das Ministerium für Gesundheit, Wohlbefinden und Sport auf, mit Hilfe dieses 16-Punkte-Plans die volle Teilhabe von Personen mit Behinderung in der Gesellschaft zu gewährleisten.