Die Ursachen des geschlechtsspezifischen Lohngefälles sind Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt, der Mangel an Frauen in hohen Positionen, der Konflikt zwischen Beruf und Familie, Unterschätzung derFähigkeiten und der Leistung von Frauen, sowie die Tatsache, dass Frauen häufig in anderen Berufen und Sektoren enden als Männer.
"Einer der Gründe für den weiten geschlechtsspezifischen Lohnunterschied ist, dass Schülerinnen mehrheitlich andere Fachrichtungen und Berufsgruppen wählen, als ihre männlichen Klassenkameraden.Häufig sind es diese Entscheidungen, welche die Geschlechterstereotypen formen, die noch so stark in unserer Gesellschaft vorhanden sind", sagte Diana Gregorova von der Nichtregierungsorganisation NESEHNUTI, eine der Organisatorinnen eines Runden Tisches zum Thema geschlechtsspezifisches Lohngefälle in der Tschechischen Republik.
'Sektor Feminisierung'
Der tschechische Arbeitsmarkt ist stark horizontal gegliedert."Frauen finden sich vor allem in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Sozialfürsorge, während es in den Bereichen Information, Kommunikation und Konstruktion wesentlich mehr Männer gibt.Bereiche, in denen sich Frauen konzentrieren sind genau die, die sich finanziell weniger lohnen", sagte Christina Pesakova, Mitorganisatorin des Runden Tisches.
Die Erhöhung des Anteils von Frauen in einem bestimmten Sektor, die so genannte Feminisierung, ist häufig mit einem Rückgang des Prestiges und der finanziellen Bewertung dieses Sektors verbunden.
Eine neue Informationskampagne über die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen startete im November auf den Straßen von Prag und Brno. Die Organisationen Open Society Foundations, Gender Studies und NESEHNUTI wollten gemeinsam auf die Ungerechtigkeit bei den Gehältern und auf Auswirkungen in Form von niedrigeren Renten für Frauen aufmerksam machen.