Nach einer Schätzung der WHO wären 15 Prozent eine "normale" Rate für Geburten per Kaiserschnitt. Keine der siebzehn größten Geburtskliniken in der Tschechischen Republik erreicht diese Rate, tatsächlich beträgt sie mehr als das Doppelte.
Das ergab eine von der Plattform 'Gesundheit der Versicherten' durchgeführte Analyse von Daten über Zahlungen für den Krankenhausaufenthalt.
Große Unterschiede
Die Analyse bestätigt, was bisher nur Spekulation war: es gibt große Unterschiede, was die Haltung der Krankenhäuser gegenüber schwangeren Frauen angeht. Die Daten zeigen zum Beispiel, dass während in einem Krankenhaus weniger als 10 Prozent der Frauen mit Kaiserschnitt gebären, in einer anderen vergleichbaren Klinik bis zu 40 Prozent der Kinder auf diese Art zur Welt kommen.
"Und es gibt Unterschiede zwischen den spezialisierten Einrichtungen, die das gleiche Patientenportfolio haben, hier unterscheidet sich der Prozentsatz der operativen Geburten um das doppelte", geht aus der von der Biostatistikerin Marketa Pavlikova verfassten Studie hervor.
Ein Grund für die hohe Rate an Kaiserschnitten ist, dass sie häufig aus nichtigen Gründen vollzogen werden. Zum Beispiel betrachten viele Geburtshelfer den mentalen Zustand der Patientin, die Angst der Frau vor der Geburt, als ein medizinisches Problem, dass zur Anordnung des Verfahrens ausreicht.